Konzept zur Prüfung der Barrierefreiheit

Zielsetzung:

Sicherstellen, dass Ihre Website den Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) und der internationalen Richtlinien für Barrierefreiheit (WCAG 2.1) entspricht.

Schritte zur Prüfung der Barrierefreiheit:

1. Vorbereitung

  • Bestandsaufnahme:

    • Liste aller Seiten und Funktionen der Website erstellen (z. B. Startseite, Kontaktformular, Inhalte wie PDF-Dokumente, Suchfunktionen).
    • Verwendete Technologien und Seitentypen analysieren.
  • Festlegen von Prüfkriterien:

    • Nutzung der WCAG 2.1-Richtlinien mit Schwerpunkt auf den Konformitätsstufen A und AA.
    • Prüfung auf Kompatibilität mit nationalen Anforderungen (BITV 2.0).
  • Prüfwerkzeuge auswählen:

    • Automatisierte Tools: z. B. WAVE, Axe, Lighthouse.
    • Manuelle Prüfungen: Screenreader (z. B. NVDA oder JAWS), Tastaturnavigation.

2. Automatisierte Prüfung

  • Durchführung:
    • Automatisierte Tools auf die Website anwenden, um erste Probleme zu identifizieren, wie fehlende Alternativtexte, schlechte Kontraste, fehlerhafte ARIA-Rollen.
  • Bericht analysieren:
    • Liste der automatisiert gefundenen Probleme erstellen.
    • Fehler kategorisieren (kritisch, moderat, geringfügig).

3. Manuelle Prüfung

  • Visuelle Prüfung:

    • Überprüfung des Designs auf ausreichende Kontraste (mindestens 4,5:1 für Text und Hintergrund).
    • Überprüfung der Lesbarkeit von Schriftarten und Größen.
  • Screenreader-Test:

    • Navigation der Website mit einem Screenreader prüfen.
    • Sicherstellen, dass Inhalte logisch und verständlich vorgelesen werden.
  • Tastaturtest:

    • Überprüfung, ob alle interaktiven Elemente (z. B. Formulare, Buttons, Menüs) vollständig mit der Tastatur bedienbar sind.
  • Inhaltsprüfung:

    • Überprüfung, ob Alternativtexte für Bilder vorhanden und sinnvoll sind.
    • Sicherstellen, dass Multimedia-Inhalte (z. B. Videos) Untertitel oder Transkriptionen haben.
  • Bericht erstellen:
    • Liste der gefundenen Probleme erstellen.
    • Fehler kategorisieren (kritisch, moderat, geringfügig).

4. Prüfung der Dokumente

  • Überprüfung der auf der Website bereitgestellten PDF-Dokumente:
    • Sicherstellen, dass die PDFs barrierefrei sind.
  • Bericht erstellen:
    • Liste der gefundenen Probleme erstellen.
    • Fehler kategorisieren (kritisch, moderat, geringfügig).

5. Benutzerfeedback

  • Barrierefreiheitsmeldestelle einrichten:
    • Kontaktformular oder E-Mail-Adresse auf der Website, damit Nutzer Barrieren melden können.
  • Testgruppe einbeziehen:
    • Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die Website testen lassen.
    • Feedback zur Benutzerfreundlichkeit einholen.
  • Bericht erstellen:
    • Liste der gefundenen Probleme erstellen.
    • Fehler kategorisieren (kritisch, moderat, geringfügig).

6. Dokumentation der Ergebnisse

  • Berichte zusammenfassen:
    • Identifizierte Barrieren und deren Auswirkungen.
    • Vorschläge zur Behebung mit Priorisierung nach Dringlichkeit.
  • Prüfprotokoll dokumentieren:
    • Alle durchgeführten Tests und Werkzeuge dokumentieren.

Umsetzung der Erkenntnisse:

  • Erarbeitung von Lösungen:
    • Zusammenarbeit mit Entwicklern und Designern, um Barrieren zu beseitigen.
    • Sicherstellen, dass der Code semantisch korrekt ist und ARIA-Rollen sinnvoll eingesetzt werden.
  • Nachprüfung:
    • Nach Behebung der Probleme erneut alle Tests durchführen.

Langfristige Sicherstellung der Barrierefreiheit:

  • Regelmäßige Prüfungen:

    • Quartalsweise Überprüfung der Website auf Barrierefreiheit.
  • Schulungen:

    • Schulung der Redakteure im Umgang mit barrierefreien Inhalten.
  • Monitoring und Feedback:

    • Einrichtung eines Monitoring-Systems, um Änderungen und neue Inhalte kontinuierlich auf Barrierefreiheit zu prüfen.